Glücksjahr

Neues Jahr, neues Glück!

In allen Horoskopen rund um den Globus kann man es lesen: 2022 wird das Jahr der Fische-Geborenen. Alles gelingt, jeder Traum kann verwirklicht werden. Man solle es bitteschön nicht übertreiben mit den Zielen, damit noch etwas Glück für die anderen Sternzeichen übrig bleibt. Ihr ahnt es schon: ich bin im Sternzeichen der Fische geboren. Das wird also mein Jahr!

Um ehrlich zu sein, dachte ich das schon während der vergangenen fünf bis 10 Jahre, aber immer kam irgendwas dazwischen. Schwangerschaftsbeschwerden, Geburtsbegleiterscheinungen (kann man die 15 Kilo, die ich seit dem ersten Kind zugenommen habe, dazu rechnen? Bestimmt!), Teamauflösungen, Pandemien, nachfolgende Pandemiewellen und dergleichen. Aber nun! Nun wird es was werden, das hab ich ganz deutlich im Gefühl. Dieses Jahr – es ist das dritte unserer Sanierung – werden wir mit dem Ferienhaus fertig werden. Wir werden erfolgreich vermieten und somit einen ersten Sieg in Richtung frühem Ruhestand an uns reißen. Wir werden mit etwas Glück unser zweites Projekt in Angriff nehmen. Und das Beste daran? Ich habe wieder Kraft dafür. Meine Knochen sind zwar in den letzten 2,5 Jahren um mindestens zehn Jahre gealtert, aber meine Seele hat wieder Kraft. Und das fühlt sich gut an.

Das ganze vergangene Jahr habe ich mich wie auf Sparflamme gefühlt. Die notwendige Sanierung unserer aktuellen Wohnung mit der engen Zeitschiene pendelte wie ein Damoklesschwert über meinem Haupte. Immer im Nacken saß dabei auch die fertigzustellende Baustelle des Ferienhauses. Und es war so anstrengend. Boahr, war das anstrengend! Hat mir quasi alles Leben rausgesaugt. Wollt ihr einen kurzen Rückblick des Jahres 2021? Immerhin ist mein letzter Beitrag hier erstaunliche acht Monate her. Da sieht man schon, dass so wenig Kraft übrig blieb, dass ich nicht mal mehr tippen konnte und das kann ich eigentlich mühelos. Na, eigentlich lag es auch daran, dass keine Gedanken übrig blieben, die man festhalten konnte.

Also, wo waren wir denn? Im April habe ich letztmalig berichtet, wie ich gerade sehe. Da hatten wir bereits den Abriss in unserer Wohnung geschafft.

Alles, was nicht mehr in Ordnung war, wurde abgerissen: die Elektrik, sanitäre Anlagen, Vertäfelungen, Tapeten, alte Fenster. Danach war die Wohnung eine leere Hülle, die es wieder zu befüllen galt. Leider war ich zu diesem Zeitpunkt schon fix und fertig. Wir hatten da seit über vier Monaten nicht einen einzigen freien Tag gehabt. An den Wochentagen schufteten wir geistig im Büro (Meinen Job empfinde ich als durchaus fordernd. Ich arbeite als Recruiterin im sozialen Bereich und versuche täglich, Erzieher:innen für Berliner Kitas an Land zu ziehen, um die unerträgliche Personallücke zu schließen. Wenn ihr also Erzieher:in seid und einen Job braucht, wisst ihr, wo ihr mich findet…). Am Wochenende nahmen wir Bohrhammer und Brecheisen in die Hand und waren an den Abenden körperlich derartig erschlagen, dass wir nur noch in die Luft starren konnten. Erst als unser Sohn eines Tages seiner Oma traurig erzählte, dass seine Eltern nie Zeit für ihn hatten, zogen wir die Reißleine und legten die ein oder andere Pause ein. Das rächte sich natürlich umgehend, da wir so unsere Zeitpläne nicht halten konnten. Schließlich stellten wir in Gedanken die Baustelle zusammen, in der wir notfalls auch wohnen konnten. Wir konzentrierten uns also auf Decken, Böden und Wände, ließen aber beispielsweise die Türen außer Acht. Dabei haben wir traumhaft schöne Altbautüren hier! Wundervolle kunstfertig gestaltete Zargen mit herrlichen Kassettentüren. Aber die brauchten wir wohl nicht in den ersten Wochen in der Wohnung. Sie wanderten in die Abstellkammer (NATÜRLICH stehen sie da noch immer).

Irgendwann war er da, der August. Wir mussten umziehen. Wir hatten in den vergangenen Wochen bereits das ein oder andere in die neue Bleibe geschafft. Viele größere Möbel verkauften wir, weil sie uns entweder nicht mehr gefielen oder schlichtweg nicht mehr in die neue Wohnung passten. Dennoch blieb noch eine erkleckliche Menge an Gedöns übrig, das von der einen in die andere Wohnung geschafft werden sollte. Wir kalkulierten dafür drei bis vier Fahrten mit dem eigenen Anhänger. Ein Wochenende also. Bis zum letzten Drücker hatten wir in der neuen Wohnung geackert, nun musste es schnell gehen. Um die Sache stressfreier zu gestalten, fuhr Roman alleine. Und kam nicht wieder. Wir warteten und warteten. Irgendwann rief er an: er hatte einen Autounfall. Mitten auf der Autobahn waren zwei andere Autofahrer sich ins Gehege gekommen. Einer von ihnen versuchte auszuweichen und wich mitten in Roman aus. Zweimal. Ihm selbst war nicht viel passiert, Gottlob! Das Auto aber hatte einen Totalschaden. So ging es auch einigen unserer Güter auf dem Anhänger. Das hatte uns gerade noch gefehlt! Mitten in der Nacht wurde Roman samt Totalschaden dann mit dem Abschleppwagen nach Hause (ins neue!) gebracht. Ich fing erstmal an zu heulen. Wie immer, wenn mir keine passendere Reaktion einfällt. Der Abschlepper machte ein paar tröstende Bemerkungen, schwang sich auf seinen Bock und fuhr davon in die Nacht. Roman fuhr den Totalschaden auf den Hof. Da saß er nun, inmitten zerfetzter Airbags, aufgerissener Polster und mit einer schlaganfallähnlichen herunterhängenden Lampe. Ich heulte wieder. Mal abgesehen von dem Auto, auf das wir durchaus angewiesen waren, mussten wir schließlich auch noch umziehen! Kurzerhand mietete der Mann mit seinem stets zur Seite springenden Vater einen Transporter für den nächsten Tag und erledigte im Nullkommanix den Umzug. Was würde man ohne sie tun?

Zwei Tage später folgte schon die nächste Angstbaustelle: die Kinder besuchten erstmalig die neue Kita. Es ist eine ganz kleine Einrichtung, rund dreißig Kinderlein nur und man arbeitet dort nach einem offenen Konzept. Insgesamt also ein komplettes Kontrastprogramm zur alten Kita. In der ersten Woche saßen wir als Eltern noch brav daneben. Wir hockten auf Treppenstufen, lungerten auf klitzekleinen Stühlen und standen sowohl Kindern als auch Mitarbeiter:innen im Weg. Dann folgten die ersten Verabschiedungen. Zuvor hatte ich dem Team vor Ort noch geschworen (!), dass sie mit dem Sohn keinerlei Probleme haben würden, aber besser ein Auge auf die Tochter haben sollten. Er sei der fröhlichste, offenste kleine Typ der Welt, während sie eher so …nunja…missmutig ist. Man müsse sie zunächst aus der Reserve locken. Das Ganze schien sich in dieser ersten Woche zu bestätigen. Der Sohn hüpfte hierhin und dorthin, verglich Zahnlücken und fing Schmetterlinge. Die Tochter kickte ein anderes kleines Mädchen aus der Spielküche und klemmte sich alle verfügbaren Puppen unter den Arm. Sobald eine Puppe von einem anderen Kind bespielt wurde, brach sie in Tränen aus.

Aber dann! Von dem Moment an, als wir die Kinder allein in der Kita ließen, wurde der Sohn sehr traurig. Tatsächlich weinte er allmorgendlich beim Abliefern. Und allmorgendlich brach mein Herz. Obgleich sich die Erzieher:innen wirklich die allergrößte Mühe gaben (die ganze Kita musste wochenlang zu seinem Vergnügen Frösche basteln, malen, suchen) gab es keine Verbesserung. Er vermisste seine alte Freundesgang so sehr, dass er andere Menschen gar nicht erst in sein kleines Herz schließen wollte. Ich war schon fast soweit, ihn das letzte Jahr vor der Schule im Homeoffice zu betreuen, als endlich die Wende kam. Einem Fingerschnippen gleich kam irgendwann nach zwei langen Monaten von einem Tag auf den anderen die Erlösung. Auf einmal ging er gerne hin. Und so ist es bis heute. Die Tochter hingegen gewöhnte sich bilderbuchmäßig in ihr neues Leben ein und weinte nur bei wenigen Gelegenheiten mit – aus reiner Solidarität mit ihrem Bruder. Auch hier möchte ich einmal den kinderlosen Leserinnen und Lesern sagen, dass einem diese Scheiße echt ans Leder geht. Man kann nicht anders, als mit den Kindern mitzuleiden. Wenn die sich an dich heften und betteln, wieder mit dir nach Hause zu dürfen, dann willste einfach Ja sagen. Besser noch: „Ja, natürlich, Liebe meines Lebens, komm mit mir nach Hause, ich mach dir warme Milch und wir kuscheln, als wärst du wieder ein kleines Baby, ich halt dich fest, für immer.“ Hab ich natürlich nie gemacht, verbieten einem nämlich alle Erziehungsratgeber. Aber ich wollte. Als es endlich geschafft war, ging es auch mir deutlich besser.

Um es den Kindern so einfach wie möglich zu machen, wollten wir ihre Umgebung so schön wie nur möglich machen. Sie bekamen zum Beispiel beide ein Kinderzimmer, von dem ich als Kind nur träumen konnte. Erwähnte ich, dass ich sehr lange ein Zimmer mit meiner Schwester teilen musste? Um unsere Privatsphäre zu schützen, legten wir damals in Zeiten großer Not einen Bindfaden mitten durch das Zimmer. Dann hielten wir uns in der uns zugeteilten Seite des Zimmers auf und warfen uns maximal finstere Blicke zu. Das sollten meine Kinder nicht machen müssen. Also durften sie die für sie wichtigen Attribute auswählen und wir integrierten sie in ihre Zimmer. Hier Dinosaurier, da Prinzessinnen und Einhörner. Nur ganz leise schimpfte ich dabei über’s Patriarchat und genderbewusste Einrichtungsideen – die es bei uns natürlich nicht gab. Da unsere Kinder zu einem nicht unerheblichen Teil von Netflix erzogen werden, haben sie stereotype Spielzeugfantasien komplett in ihre Gedankenwelt integriert.

Ob wir da mal zwischengrätschen sollten? Wem will ich was vormachen? Ich hab erstens keine Zeit dafür und kann nur hoffen, dass die Medien sich aufgrund engagierterer Eltern weiterentwickeln oder unsere Kinder irgendwann selbst darauf kommen, wie die Welt eigentlich sein sollte. Und zweitens: Nun, in meiner Kindheit gab es keine genderbewusste Erziehung, so dass ich selbst eigentlich Prinzessin sein will und den Kindern, zumindest der Tochter, meine früheren Träume erfülle. Sie verzeiht es gern.

Tatsächlich waren die Kinderzimmer somit zuerst fertig. Sogar noch vor der Küche und dem Bad, die ja üblicherweise oberste Prio haben. Trotzdem habe ich noch eine Million Artikel auf meiner Amazon-/Etsy-/Ebay-Wunschliste, mit denen ich die Zimmer meiner Liebsten noch verschönern möchte.

Für das Bad haben wir uns dann ein paar Profis gegönnt. Sanitär- und Fliesenfachleute habe ich in den vorigen Artikeln schon vorgestellt und sie werkelten sich allesamt tapfer durch die Baustelle. Während wir aber bei den Sanitärleuten noch – nur ein kleines bisschen abfällig – dachten, das hätten wir sicher zur Not auch selbst hinbekommen, mussten wir spätestens beim Fliesenleger kapitulieren. Hier zeigte sich dann mal, warum das ein Lehrberuf ist und man zwar laienmäßig tatsächlich das meiste hinbekommt, aber ein Profi eben um Längen besser ist. In nur zwei Tagen verlegte er Boden und Wände, berechnete die nötigen Unterschiede in der Dicke der Fugen, die er auf den gegenüberliegenden Wände benötigte, um den nicht ganz geraden Boden auszugleichen und flieste uns die selbst gewählten Fliesen in einer Affenschnelligkeit an die Wände. Und dort hängen sie nun und erfreuen mich täglich.

Hier muss man ehrlich sagen, dass sie zwar mich täglich erfreuen, aber wohl doch Geschmackssache sind. Das trifft zwar auf die meisten Einrichtungsentscheidungen zu, aber unsere Bodenfliesen im Bad sind eine von zwei Dingen in der Wohnung, an der sich wirklich die Geister unserer Besucher scheiden. Manchen gefallen sie natürlich ebenso – wir sind ja schließlich keine absoluten Exentriker. Andere hingegen wählen durchaus drastische Worte. Meine Cousine z. B. verließ das Bad (rückwärts!) mit den Worten, dass Gott sei Dank sie hier nicht leben müsse. „Die Wand geht ja noch, aber der Boden…“

Andere merkten mäßig interessiert an, dass es schön sei, dass wir die alten Dinger hatten retten können. Wiederum einige bemerkten leicht indigniert, dass unsere neuen Fliesen ja nicht besonders lange gehalten hätten. Schon kaputt! Ähm. Nein.

Die zweite Polarisierung trifft man dann nur einen Raum weiter, nämlich in der Küche. Die ist eigentlich wenig spektakulär. Unsere dritte Küche innerhalb weniger Jahre, die wir bei Ikea gekauft haben. Nur die Farben ändern sich. Hier stehen sich zwei kleine Küchenzeilen gegenüber und daneben befindet sich der Essbereich. Großer Tisch, ein paar Stühle, ein hübsches Gründerzeit-Sofa, wie ich es mir schon immer in der Küche gewünscht hatte. Aber dann! Hinter dem hübschen Sofa scheint sich für manche Besucher (nicht zuletzt meine Mutter) die absolute Todsünde der Wandgestaltung zu befinden: eine unverputzte Wand. Sie ist eigentlich nicht komplett unverputzt. Ich habe ein großes Rechteck abgeklebt, das ich mein „historisches Fenster“ nenne und das die Wand in seiner ursprünglichen Version zeigt einschließlich der Reste der einhundert Jahre alten blauen Farbe. Oben und unten sowie links und rechts ist die Wand verputzt. Auf Instagram würde ich die Wand einfach raw nennen, aber damit brauche ich meiner Familie nicht zu kommen. „Nicht fertig“ nennt die die Wand nämlich und ganz unrecht haben sie ja damit auch nicht. Eigentlich wollten wir nämlich mindestens noch irgendeine Art Grundierung oder whatever draufpinseln, damit einem die einhundert Jahre alte blaue Farbe nicht in die Haare rieselt, wenn man unbedacht mal zu heftig mit den Armen am Frühstückstisch wedelt. Aber dazu wird es nun niemals kommen. Wir haben ja keine Zeit.

Ein weiteres wichtiges Räumchen in unserer neuen Bude ist unser „Arbeitszimmer“. Es ist eigentlich nur eine kleine Nische, die vom Flur abgeht, aber sie ist wirklich toll. Man hat endlich einen Raum, in dem das ganze hässliche Technik-Gedöns stehen kann und in dem man halbwegs ungestört arbeiten kann. Halbwegs natürlich nur, denn wir haben a) zwei Kinder und b) einander. Man muss zugeben, dass der Mann und ich uns gegenseitig die größten Störfaktoren beim Arbeiten sind. Wenn ich vor mich hinarbeite und den Mann im Nebenzimmer lachen höre, will ich wissen, warum. Wenn ich telefoniere, muss er just in diesem Moment fragen, ob ich auch solchen Hunger habe. Immer finden wir etwas, um uns gegenseitig abzulenken. Das ist einerseits schrecklich (man will schließlich zu Potte kommen), andererseits ist es auch irgendwie schön, dass wir uns nach all den langen Monaten im Homeoffice noch etwas zu sagen haben. Das verheißt Hoffnung für unser Rentenalter. Und vielleicht, nur vielleicht, bekommt das Büro ja auch irgendwann eine Tür.

Ganz zum Schluss stellten wir dann unser Schlafzimmer fertig. Wochenlang hatten wir im Wohnzimmer nur auf Matratzen campiert, was in unserem Alter schnell an Charme verliert. Schließlich verloren wir bei Romans Autounfall auch noch unser Bett, so dass wir hier erstmal wieder die Grundeinrichtung eines Schlafzimmers nachkaufen mussten. Immer, wenn ich ein Schlafzimmer betrete – es muss nicht unbedingt mein eigenes sein, sondern vielleicht auch eines, das ich als Besuch wahrnehme – dann muss ich unweigerlich an die alte MTV-Show (das waren noch Zeiten!) „MTV Cribs“ denken. Kennt die noch jemand? Im Wesentlichen ging es dabei darum, dass irgendwelche Promis ihre krassen Buden im TV zeigten. Und seeeehr oft, wenn sie dabei das stets super aufgeräumte Schlafzimmer zeigten, leiteten sie die Führung ein mit den Worten: „This is where the magic happens“. Diese Worte kommen mir immer, ich schwöre: immer, in den Kopf, wenn ich unser Schlafzimmer betrete. Oh, this is where the magic happens. Und das keineswegs, weil es bei uns so heiß hergeht (Again: wir haben zwei Kinder – also mehr als genug). Sondern weil ich mir immer so sehr wünsche, dass etwas Magic vorbei käme und den Raum endlich in ein richtiges Zimmer verwandelt. Denn immer noch, inzwischen mehr als vier Monate nach unserem Einzug, hat das magische Zimmer den Charme einer Abstellkammer. Wenn man in die richtige Richtung schaut, ist es schon ganz nett. Gemusterte Tapete über einem rustikalen Türrahmen. Für meinen Geschmack genau die richtige Farbgebung und sogar das Bett ist gemacht und mit einer ordentlichen Tagesdecke bedeckt, weil ich endlich erwachsen geworden bin. Aber dann dreht man sich um, in die Richtung des Horrors. Ein oller Kleiderschrank, eine Lagerstätte aussortierter aber nie verräumter Kinderwäsche, ein Stuhl voller Wäsche, bei der wir uns noch nicht entschieden haben, ob sie bereits in der Maschine war oder noch rein muss, die Reisetasche, die mit uns allwöchentlich ins Ferienhaus pendelt. Und irgendwo dazwischen sogar eine Marderfalle, die wir aufgrund ominöser Geräusche mal auf dem Dachboden abstellen wollen. Schon mal eine Marderfalle im Schlafzimmer gehabt? Die sind recht groß. Groß genug, um sich täglich den Zeh daran zu stoßen. Und zu allem Überfluss werden sie mit einer großen Plastikspritze geliefert, die mit einer Flüssigkeit gefüllt ist, die ganz klar nach Blut aussieht. Ich weigere mich auch, nachzuforschen, um was es sich tatsächlich handelt – denn vermutlich ist es wirklich Blut. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis eines der Kinder auf die Idee kommt, damit spielen zu wollen. Es gibt also eigentlich keine logische Erklärung dafür, dass wir sie nicht weg räumen. Und doch bleibt sie dort, denn unsere Pläne beinhalten schließlich jeden Tag, die Falle endlich auf den verfluchten Dachboden zu bringen. Wozu sie also für einen einzigen Tag weg räumen? Ich zeige euch keine Bilder von dem Raum, aber nun habt ihr das Szenario vor Augen. Stets, wenn ich den Raum betrete, schließe ich also kurz die Augen und wünsche mir sehnlichst, dass die magic happens und alles so ordentlich ist, dass ich endlich MTV Cribs zu mir einladen kann. Nur, damit sich niemand Illusionen macht: wenn ich anderer Leute Schlafzimmer betrete (also eventuell auch irgendwann mal eures), denke ich den MTV-Gedanken deutlich anzüglicher. Selbst, wenn dort auch eine Mardefalle liegt.

Unsere Wohnung ist nun also im Großen und Ganzen fertig. 2022 steht somit ganz im Zeichen des Gartens. Denn rund um die Wohnung gibt es rund 3000 Quadratmeter davon. Ich will im Herbst alle Bekannten zuschmeißen mit meinen riesigen Zucchinis , Tomaten, Kürbissen. Permanent will ich mit frischem Gemüse kochen und die rotwangigen Kinder sollen sich einmal komplett durch den Garten durchessen können. Das wünsche ich mir. Das Ferienhaus muss also auch deswegen fertig werden, damit ich meine Mühen auf die Eroberung des Gartens konzentrieren kann. Es wird Zeit!

Das ist nun relativ lang geworden. Beim nächsten Mal sind hoffentlich bereits wieder Fortschritte am Haff zu verzeichnen. Ich freu mich drauf, ist ja schließlich mein Glücksjahr.

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